In Deutschland leiden schätzungsweise 8 Millionen Menschen an Gleichgewichtsstörungen wie Schwindel. Wenn es auch Ihnen so ergeht, befinden Sie sich in guter Gesellschaft.
Das Prinzip der Wissenschaft ist Beobachtung und Schlussfolgerung. Wenn man jedes Mal, wenn man den Hals einer Person mit Schwindel berührt, extreme Muskelverspannungen findet, und zwar immer in denselben Muskelgruppen, liegt man dann falsch, wenn man folgert, dass Schwindel mit Sicherheit mit der Verspannung der Halsmuskulatur und der Kiefermuskulatur zusammenhängen muss? Wenn, sobald diese Muskelverhärtungen gelöst sind und der erste Wirbel korrigiert ist, der Schwindel in 80% der Fälle verschwindet, halten Sie es dann für falsch zu behaupten, dass 80% des Schwindels rein mechanischen Ursprungs sind?
Ich möchte Ihnen eine Frage stellen: Wenn die Ursache eines Problems mit 80%iger Wahrscheinlichkeit A und mit nur 20%iger Wahrscheinlichkeit B ist, würden Sie dann logischerweise zuerst A oder B überprüfen?
Was wäre, wenn ich Ihnen sagen würde, dass die medizinische Vorgehensweise darin besteht, mit teuren und manchmal invasiven Untersuchungen bei B zu beginnen, ohne A überhaupt untersucht zu haben, um dann am Ende zu behaupten, dass sie nichts Ungewöhnliches gefunden haben und dass die Ursache der Beschwerden unbekannt oder psychosomatisch ist? Nach enormen Kosten und Zeitverschwendung für meist nutzlose Untersuchungen, werden am Ende die üblichen Tabletten verschrieben, die man vor oder nach den Mahlzeiten einnimmt, um die Symptome einer unbekannten Ursache zu lindern. Haben Sie auch schon diese Erfahrung gemacht?
80% der Fälle von Schwindel und Gleichgewichtsstörungen sind direkt oder indirekt MECHANISCHEN Ursprungs, aber der Arzt versucht, sie mit CHEMIE zu lösen. Wie lautet das Sprichwort? "Wenn das einzige Werkzeug, das man hat, ein Hammer ist, fängt man an, alles wie einen Nagel zu behandeln".
Nehmen wir ein Beispiel: Sie stellen fest, dass Ihr Fahrzeug vor allem in Kurven schlecht reagiert. Sie bringen es in die Werkstatt, weil Sie festgestellt haben, dass Sie einen Platten haben. Obwohl das Reifenproblem mehr als offensichtlich ist, beginnt der Mechaniker mit der Messung der Motorparameter und nimmt ihn dann auseinander. Würden Sie nicht denken, dass er verrückt oder zumindest inkompetent sein könnte? Nach wochenlanger Untersuchung des Motors begreift der Mechaniker ENDLICH, dass der Reifen das Problem ist, aber er hat nicht die Mittel, um ihn zu reparieren. Also gibt er das Auto zusammen mit einer überhöhten Rechnung an Sie zurück. Was würden Sie denken? Dies ist jedoch überwiegend die medizinische Praxis, die auch bei vielen anderen Symptomen, nicht nur bei Schwindel, angewendet wird.
Da sich der Arzt nicht mit Mechanik beschäftigt, wird ihm beigebracht, stets zu versuchen, sämtliche Beschwerden mit Chemie zu lösen. Auf diese Weise wird er zu einem guten Arzneimittelverkäufer, der von den Pharmakonzernen geschätzt wird. Falls der chemische Ansatz mit Tabletten nicht funktioniert, was meistens der Fall ist, schlägt der Arzt vor, zur „Mechanik" überzugehen. Damit meint er jedoch einen chirurgischen Eingriff, bei dem bestimmte Teile abgeschnitten und entfernt werden. Funktioniert dieser Ansatz? Offensichtlich nicht, sonst hätten nicht 3/4 der Bevölkerung mit mehr oder weniger chronischen Krankheiten zu kämpfen, ohne sie loswerden zu können.
Diese Vorgehensweise ist zwar für die gesamte Ärzteschaft sehr gewinnbringend, aber für SIE als erkrankten Patienten sicherlich nicht zufriedenstellend. Dies ist jedoch gängige medizinische Praxis!
Wäre es nicht sinnvoller, mit einer Wahrscheinlichkeit von 80% bei Ursache A zu beginnen und nur dann zu B überzugehen, wenn A nicht funktioniert?
In der oberen Halswirbelsäule befinden sich die meisten Propriozeptoren. Das sind Nervenenden, die die Orientierung des Körpers in Bezug auf den umgebenden Raum wahrnehmen. In Synergie mit dem Gleichgewichts- und Sehorgan ermöglichen die Propriozeptoren dem Kopf und dem Körper, sich stabil und sicher im umgebenden Raum zu orientieren. Wenn die Propriozeptoren falsche und widersprüchliche Signale aussenden, führt dies zu einer falschen Wahrnehmung der Bewegung unserer Umgebung. Infolgedessen scheinen sich die Dinge um uns herum zu drehen, ein Gefühl, das all jenen bekannt ist, die unter Gleichgewichtsstörungen wie Schwindel, Drehschwindel und Benommenheit leiden.
Der Mechanismus, der für das Gleichgewicht verantwortlich ist, ist sehr dynamisch. Vielfältige Reize und Informationen werden gleichzeitig erfasst und verarbeitet, um die entsprechenden Muskelketten korrekt zu steuern, damit der Körper in Bezug auf den umgebenden Raum und die Schwerkraft der Erde im Gleichgewicht bleibt. Diese statische automatische Regulierung des Gleichgewichts erfolgt zusätzlich zur koordinierten Regulierung der willkürlichen dynamischen Bewegungen.
Die Stabilität und das damit verbundene Gleichgewichtsgefühl sind das Ergebnis eines ausgeklügelten Kräftegleichgewichts. Werden diese Kräfte nicht synchron und koordiniert aktiviert, entstehen Ungleichgewichte, die zu einem Gefühl der Instabilität, wie Schwindel, Drehschwindel, Benommenheit und im Extremfall zu völliger Desorientierung im Raum führen, was einer plötzlichen Ohnmacht entspricht. Wie kommt es dazu?
Das System zur Regulierung des Gleichgewichts, das noch nicht vollständig verstanden ist, hängt von vielen Faktoren ab. Wenn diese Eingaben aus dem einen oder anderen Grund nicht an ihren Bestimmungsort zur Verarbeitung gelangen, ist das System nicht in der Lage, die angemessene neurologische Reaktion zu liefern, um den gesamten Bewegungsapparat im Gleichgewicht zu halten.
Um ein leicht verständliches Beispiel zu geben, das sicherlich jeder kennt, können wir das Gleichgewicht des menschlichen Körpers mit der Funktionsweise eines GPS-Navigationssystems vergleichen: Die Standortbestimmung Ihres GPS-Navigationsgeräts auf dem Globus erfolgt durch die Berechnung der relativen Entfernung von mindestens drei Satelliten.
Wenn der Satellitenempfänger in der Lage ist, das GPS-Signal von mehreren Satelliten zu empfangen, wird die Position genau berechnet und angezeigt. Falls jedoch aus irgendeinem Grund das Signal mehrerer Satelliten ausfällt, wird die Navigation zunehmend unsicherer. Sollten auch die letzten 3 Satelliten verloren gehen, weiß das GPS-Navigationsgerät nicht mehr, wo es ist! Verglichen mit dem menschlichen Körper entspricht dieser Zustand der Ohnmacht.
Medizinische Abklärungen bei Schwindel
Wenn ein Patient über Schwindel, Benommenheit, Schwindelgefühl oder Gleichgewichtsstörungen klagt, gibt es eine Reihe von Untersuchungen, die von ärztlicher Seite aus durchgeführt werden können. Zunächst wird der Blutdruck gemessen, und wenn dieser in Ordnung ist, wird der Patient an einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt überwiesen, der nach einer möglichen Hals- oder Ohrinfektion sucht. Das Gleichgewichtsorgan ist mit dem Innenohr verbunden und eine Entzündung in diesem Bereich kann das Gleichgewicht beeinträchtigen.
Darüber hinaus werden Untersuchungen durchgeführt, um zwischen Schwindel zentralen oder peripheren Ursprungs zu unterscheiden, z. B. Drehschwindel, Schwankschwindel oder Schwindel vertebragenen Ursprungs (von der Wirbelsäule ausgehend).
Manchmal kann die Störung des Gleichgewichts durch eine Verschiebung der sogenannten Otolithen /Statolithen verursacht werden. Das sind kleine „Steinchen“ im Hörsystem, die mit geeigneten Manövern neu positioniert werden können.
Führt diese Untersuchung nicht zu einer eindeutigen Diagnose, wird der Patient zur weiteren Abklärung an einen Ophthalmologen (Augenarzt) überwiesen, da das Sehvermögen eine sehr wichtige Rolle für das Gleichgewicht spielt. Wenn auch diese Untersuchung ohne Befund bleibt, wird in der Regel eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt, um das Gehirn auf mögliche Tumore oder Veränderungen zu untersuchen. Bleibt auch diese Untersuchung erfolglos, wird der Patient für medizinisch gesund erklärt.
Nach diesem langwierigen und kostspieligen Prozess, der in den meisten Fällen erfolglos bleibt, werden Medikamente verabreicht, die manchmal eine anfängliche Besserung hervorrufen. Allerdings gelingt es der Schulmedizin nur selten, die wirkliche Ursache für den Schwindel des Patienten zu finden. Nachdem das System großzügig gefüttert wurde, endet das Karussell in der Regel mit dem Satz: „Er muss lernen, mit seinem Schwindel und seinen Gleichgewichtsstörungen zu leben“. Es sei denn, der Schwindel hat sich in der Zwischenzeit spontan aufgelöst, was manchmal der Fall ist.
Es gibt Fälle, in denen die Beeinträchtigung so stark wird, dass neben Schwindel, Benommenheit und Bewegungsunsicherheit auch eine zunehmende emotionale Verunsicherung auftritt. Dies führt dazu, dass sich die Person aus dem sozialen Leben zurückzieht und oft sogar die Arbeit aufgibt, insbesondere in einem Beruf, in dem Gleichgewicht wichtig ist.
Warum leiden Sie unter wiederkehrendem Schwindel, obwohl der Arzt keine organische Ursache dafür finden kann?
Allzu oft wird die Psyche zu Unrecht für Schwindel verantwortlich gemacht, obwohl sie in Wirklichkeit nichts damit zu tun hat, außer vielleicht als Folgewirkung! Woher kommen also dieser Schwindel, die Benommenheit oder das Gefühl wie auf Watte zu laufen, von denen so viele Menschen betroffen sind?